Der Brilamo Polierstab im Test
Der Kult um’s Glas
In der Antike wurde dem Wein besondere Ehrbietung entgegengebracht, und es gab Trinkgefäße, die aussschließlich dem Genuss von Wein vorbehalten waren. Dies waren prunkvolle Pokale und kunstvoll gearbeitete Kelche.
Auch heute noch genießen wir guten Wein aus einem edlen Glas. Es gibt eine enorme Vielfalt an exquisiten Gläsern, und um unseren Wein richtig zur Geltung zu bringen, müssen diese natürlich blitzsauber glänzen.
Pflege des Glases
Das Auge trinkt mit, deshalb soll ein Weinglas nicht nur eine schöne Form haben, sondern auch kristallklar glänzen. Nach jedem Wein-Vergnügen heißt es deshalb nicht nur spülen, sondern auch polieren.
Feine, mundgeblasene Gläser sind nichts für die Spülmaschine. Leider haben wir hier in München dermaßen hartes Wasser, dass sogar spülmaschinenfeste Gläser poliert werden müssen, weil sonst unschöne Kalkflecken am Glas zurück bleiben.


Große Mengen an Gläsern in unterschiedlichen Größen (Rot-, Weißwein- und Wassergläser) habe ich regelmäßig nach der Weintour München zu polieren. Um mir die Arbeit dabei zu erleichtern, habe ich ein neues Tool ausprobiert:
Der Brilamo Polierstab
Brilamo nennt sich das von Linda Koller 2020 gegründete Unternehmen, dessen Produktidee auch Gläser mit schmalster Öffnung problemlos ohne Handkontakt von innen polieren kann.



Unboxing
Schon beim Auspacken war ich begeistert, denn das ganze sieht sehr hochwertig aus. Der Griff des Stabes ist aus Holz, der untere Teil aus flexiblem Gummi, der sich der jeweiligen Glasform anpasst.
Mit dabei ist ein supertolles, seidiges Microfasertuch, weiß mit rotem Rand. Dieses Tuch sieht nicht nur schön aus, sondern fühlt sich auch schön an. Es hat die Größe eines normalen Geschirrtuches, so dass man das Glas polieren kann, ohne Fingerabdrücke beim Halten zu hinterlassen.
Der Test
Getestet habe ich mit einer größeren Menge an spülmaschinenfesten Gläsern und einzeln mit mundgeblasenen.


Der Stab funktioniert und ist ganz easy handzuhaben, allerdings spielt sich eine Routine erst nach ein paar Versuchen ein.
Die Gläser kann man mit dem Microfasertuch als erstes ganz normal außen trockenpolieren. Beim Einsatz des Stabes muss das Tuch so gehalten werden, dass genug Tuch „übrig“ ist, um die Innenseite ganz auszukleiden. Das hat man aber nach ein paar Versuchen raus.
Achtung: Haltet das Glas immer (auch ohne Stab) an der Schnittstelle zwischen Stil und der unteren Kelchwölbung, damit es nicht zerbricht. Nach ein paar Gläsern kommt auch das Gefühl für den richtigen Druck, mit dem man den Stab im Glas dreht.
Wirklich viel schneller geht das Polieren damit leider nicht, aber es ist trotzdem eine Erleichterung, weil man den Kontakt zwischen Hand und Glas komplett vermeiden kann. Ich finde, dass die Gläser ein bisschen mehr funkeln, aber das kann ich mir auch einbilden…
Kleiner Minuspunkt: Leider hat der rote Gummi etwas auf das schöne weiße Tuch abgefärbt. Deshalb vielleicht vor dem ersten Gebrauch kurz abwaschen, das Gummiteil kann problemlos vom Stab getrennt und wieder aufgesetzt werden.
Fazit
Der Polierstab ist eine tolle Idee. Er ist wirklich praktisch, auch wenn bei mir die Glasinnenwand nicht an allen Stellen immer so perfekt gleichmäßig davon berührt wurde wie auf den Demo-Videos. Eine nennenswerte Zeitersparnis bei einer großen Menge an Gläsern konnte ich nicht feststellen, aber er bleibt auf jeden Fall für meine mundgeblasenen Gläser im Einsatz.
Er eignet sich hervorragend als Geschenk. Der Brilamo Polierstab ist eine absolute Produkt-Neuheit und das macht ihn – zumindest jetzt noch – zu etwas Besonderem. So passt er perfekt als Präsent für Weinliebhaber, die doch für Wein „schon alles haben“.
Mit 79 € ist der Stab auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber wer wie ich schon mal ein mundgeblasenes Glas beim Polieren zerdrückt hat, weiß, dass sich der Preis ganz schnell relativiert…
Neugierig? Ich verlose einen Brilamo-Polierstab auf dem Instagram-Account der Weintour München. Einfach in die Story klicken und mitspielen – viel Glück!



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