Lagen-Riesling von der Nahe
Auf der Suche nach dem richtige Wein für ein gemütliches Treffen heute Abend stieß ich in meinem Fundus auf diesen Riesling, der – zumindest dem Namen nach – perfekt zum heutigen Faschingsdienstag passt:
2020 Riesling trocken „Kreuznacher Narrenkappe“, Weingut SJ Montigny, Nahe
Narrenkappe klingt nach Fasching, hat damit aber nichts zu tun.
Der Name hat sich aus „Norr“ (= unfruchtbare Stelle aus Schotter und Kies) und „Kuppe“ für Bergspitze entwickelt.
Die „Narrenkappe“ ist eine Einzellage bei Bad Kreuznach im Anbaugebiet Nahe.
Anbaugebiet Nahe: Greis und Jüngling
An der Nahe, ein Nebenfluss des Rheins, wird seit der römischen Antike Wein kultiviert. Trotzdem ist das Weinbaugebiet Nahe ein sehr junges, denn erst seit 1971 wird es als eigenständiges Anbaugebiet geführt. Bis dahin gingen Nahe-Gewächse meist als Verschnittpartner in Weine von der Mosel oder wurde als „Rheinwein“ verkauft.
Trotz seiner langen Weinbaugeschichte und -tradition durchlebte die Region bis in die 1990er eine Art Identitätskrise, punktet aber mittlerweile auf internationalem Parkett mit Top-Qualitäten und immer mehr Spitzenerzeugern.
Bunte Bodenvielfalt
Kennzeichnend für die Anbauregion Nahe ist der außergewöhnliche Reichtum an unterschiedlichen Bodentypen. Mit mehr als 180 Bodenvarianten auf ca. 4200 ha bietet die Region eine Bodenvielfalt, die in Deutschland einzigartig ist.
Fast ebenso vielfältig ist der Rebsortenspiegel. Es dominieren weiße Sorten (ca. 76%), klar angeführt vom Riesling, der das große Bodenspektrum in geschmacklichen Facetten widerspiegeln kann.
Weinbeschreibung
Klares, helles Weißgold strahlt aus dem Glas. In der Nase gelbe Pflaume, Aprikose und etwas Zitrus, zwischendurch mit dem Hauch einer würzig-erdigen Note. Die feine Frucht lebt am Gaumen weiter, und die frische Säure verleiht dem mittleren Körper Eleganz. Mit mittlerem Abgang klingt er aus – wie auch der letzte Faschingstag…
Ein bisschen Deko konnte ich mir aber dann doch nicht verkneifen 😉


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