Prickler aus dem Garten Eden

Ich bin süchtig. Schon den ganzen Sommer lang. Süchtig nach dem fruchtigen Prickeln paradiesischer Perlen.

Schuld an meiner Sucht ist die Manufaktur Jörg Geiger. Einer ihrer Mitarbeiter verführte mich, ihren PriSecco zu probieren. Er reichte mir ein Glas, gefüllt mit einer golden perlenden Flüssigkeit. Ich zögerte. So früh am Vormittag wollte ich nichts verkosten. „Das ist alkoholfrei“, beruhigte er mich. Unschuldig nahm ich das Glas, führte es an meine Lippen – und konnte von da ab nicht mehr davon lassen.

Das flüssige Gold vom Baum der Erkenntnis öffnete mir nicht nur die Augen, sondern all meine Sinne. Im Bouquet kraftvolles Apfelaroma unterlegt mit warmen und feinen, kräuterwürzigen Noten. Auch am Gaumen die volle Frucht knackig-frischer Äpfel gepaart mit würzigen Kräuteraromen. Sehr erfrischend und nicht zu süß, mit angenehm weichem Kohlensäure-Pricklen. Es schmeckte einfach göttlich…

„ApfelSinfonie“ lautet der passende Name des flüssigen Wiesen-Obstes, das ich im Glas hatte. Die Früchte, die die Manufaktur Jörg Geiger nicht nur zu alkoholfreien PriSeccos , sondern auch zu Craft Cider und Destillaten verarbeitet, stammt ausschließlich von alten Streuobst-Wiesen in Baden-Württemberg. Die alten Obstbäume wurzeln – anders als die Plantagen-Bäume für unser Supermarkt-Obst, noch richtig tief in die Erde. Alte Sorten, die für unser heutiges Geschmacksempfinden zum Reinbeißen zuviel Säure und Tannin haben, geben den intensiven Geschmack und den herrlich erfrischenden Säure-Kick. Die Kohlensäure im PriSecco wird nicht mit Druck zugesetzt, sondern schonend eingerührt. Das macht die Perlage sanfter und bewirkt, dass sie sich in der geöffneten Flasche länger hält.

Den ganzen heißen Sommer über habe ich den erfrischend kühlen Saft-Schampus rauf und runter getrunken. Klaren Favoriten konnte ich keinen finden. Obwohl sie alle auf Apfel basieren, bietet jede Sorte ein absolut eigenständiges und facettenreiches Geschmackserlebnis. Trotzdem hat es mir – wahrscheinlich der tollen Farbe wegen – der „Rotfruchtig“ besonders angetan:

5

Er funkelt in magischem Purpur. Nur zur Hälfte besteht er aus der verbotenen Frucht, seine Farbe geben ihm Kirschen, schwarze Johannisbeeren und Holunderbeeren. Sein verlockender Duft nach dunklen Beeren spielt mit leichten Zitrusanklängen. Am Gaumen hat er die sinnliche Fülle vollreifer Beeren mit einer dezenten Gewürznote, die ihm Tiefe verleiht. Leicht herb, animierende Säure und frisches Pricklen – sicherlich auch durch den Herbst ein guter Begleiter.

Die PriSeccos lassen sich durch ihre Komplexität auch mit Essen gut kombinieren. Den „Rotfruchtig“ kann ich mir sehr gut zu Wildgerichten vorstellen.

Meine absolute Empfehlung: Probiert diese Obst-Seccos, sie sind  sündhaft gut – sogar alkoholfrei 😉

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