Vor einigen Wochen habe ich mich dazu entschlossen, mein Italienisch aufzubessern. Da ich Abends immer ziemlich spät aus der Arbeit komme, gab es nur einen Kurs, der für mich in Frage kam. Dieser behandelt zwar ein höheres Sprachniveau als meines, aber ich dachte „Passt, was fehlt, lern‘ ich halt schnell nach…“
Leider ist der Sprachkurs weiter fortgeschritten als ich dachte. Ich habe nicht nur haufenweise Vokabeln, sondern auch eine Menge an Grammatik nachzulernen. Das bedeutet, ich muss einiges an Zeit investieren… Aber Italienisch ist eine wunderschöne Sprache. Außerdem bietet Italien neben herrlichen Landschaften, Kultur, Meer und Sonne auch noch leckeres Essen und wundervolle Weine. In meinem Fundus haben ich eine Flasche gefunden, dessen Etikett mich auch sprachlich etwas herausfordert, vielleicht finde ich damit etwas Inspiration:
2007 „Imevei“ Langhe Rosso, Cournaja, Piemont
Langhe bezeichnet ein hügeliges Gebiet in der piemontesischen Provinz Cuneo. Aus dieser Gegend stammen u.a. die prestigeträchtigen Weine Barolo und Barbaresco. Für Weine der DOC Langhe allerdings ist das Gebiet, aus dem die Trauben stammen dürfen, weitläufiger, und die Produktionsvorschriften weniger streng.
Der Imevei ist eine Cuvée aus 80% Barbera und 20% Nebbiolo. Die Azienda Agricola Cournaja, ein Familienbetrieb aus Santa Vittoria d’Alba, produziert ihn nur in bestimmten Jahren.
Klares, tiefes granatrot. Die Intensität in der Nase ist mittel, nach Sauerkirsch und roten Beeren, leichter Kräuterwürze und Pilzen. Im Laufe des Abends entwickelt er einen dezenten Hauch Röstaromatik, und am nächsten Tag enthüllt er eine dunklere, schokoladige Komponente. Auch am Gaumen von mittlerer Intensität, mit erstaunlich präsenter Säure und Tanninen. Die 13,5% Alkohol sind angenehm eingebunden, mittlerer-voller Körper, mittlerer Abgang.
Ich bin überrascht, dass der Nebbiolo-Anteil bei nur 20% liegt, denn seine „Kratzigkeit“ ist auch am nächsten Tag noch spürbar. Die Säure kann durchaus am Barbera liegen, obwohl auch Nebbiolo Weine mit hohem Säureanteil erbringt. Tannine und Säure zusammen ergeben allerdings wieder ein Gleichgewicht, in das sich der Alkohol optimal einbindet.
Er erschließt sich einem nicht sofort. Er ist interessant und lässt sich gut trinken, allerdings hätte ich etwas mehr von ihm erwartet. Passt gut zu meinen Spaghetti verdure, aber bei einem Fleischgericht käme er besser zur Geltung.
Das Gedicht auf dem hinteren Etikett konnte ich entschlüsseln, und hab dabei ein paar neue Wörter gelernt … 🙂
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