Vitis Apiana zum Bacchusfest

Im Rom der Antike feierte man jährlich am 16. und 17. März die Bacchanalien. Diese Feste übernahmen die Römer von den Griechen, bei denen sie als Dionysien bekannt waren. Man zelebrierte sie zu Ehren des Weingottes Dionysos, bzw. Bacchus. Da sich Name und Galionsfigur meines Blogs auf Bacchus beziehen, werde ich diesen Feierlichkeiten hier natürlich nachgehen. Und zwar mit einem Wein, dessen Rebsorte man bereits zu jener Zeit kultivierte:

2013 Fiano „Jody“, Murgia IGT, Conte Spagnoletti ZeuliFiano_1

Die autochthone, weiße Fiano-Traube schätzten schon die Römer. Der Wein, den sie daraus bereiteten, hieß „Apianum“, die Rebsorte nannten sie Vitis Apiana. Die Namen rühren vom lateinischen Wort für Biene (apis) her, da diese von den süßen Trauben angelockt wurden.

Fiano zählt mit zu den besten Weißweinsorten Italiens. Zu Beginn der Neunziger war sie fast ausgestorben, wurde aber wieder rekultiviert. Ihr Hauptanbaugebiet ist Kampanien, die klassischen Vertreter stammen aus der DOCG Fiano di Avellino sowie den DOCs Cilento und Sannio. Die Weine dürfen bis zu 15% Coda di Volpe, Trebbiano oder des ebenfalls schon in der Antike verbreiteten Greco Bianco enthalten.

Dieser Fiano allerdings kommt aus Apulien. Murgia ist der Name einer höher gelegenen Region Apuliens mit kalkhaltigen Böden.

Mit klarem, mittlerem goldgelb glänzt er im Glas. Warum die Bienen ihn mögen, verstehe ich sofort: Er verströmt einen verführerischer Duft mittlerer Intensität. Am Anfang kitzelt ein leichter Zitrushauch die Nase, der sich aber bald in eine frische Apfelnote verwandelt. Diese ist stets umgeben von weißen Blüten und unterlegt mit einer Spur Haselnuss.

Er ist facettenreich, aber nicht tiefgründig. Er wirkt auf den ersten Schluck trockener, als die Nase vermuten lässt. Die 12,5 % Alkohol passen optimal und der mittlere bis volle Körper hinterläßt ein weiches Gefühl im Mund. Für einen Weißwein aus dem Süden überrascht er mit mittlerer Säure, die ihm eine angenehme Frische verleiht. Gelbfruchtig-nussig und mineralisch am Gaumen mit mittlerem Abgang.

Einerseits ein fröhlich-heller und unbeschwerter Wein, der jedoch stets eine kühle Ernsthaftigkeit wahrt. Er eignet sich hervorragend als Aperitif und passt sehr gut zu Meeresfrüchten oder frittierten Calamari. Fiano_2

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